Jeder darf eine eigene Meinung haben und aussprechen, ohne diese auch gleich verfassungsrechtlich begründen zu müssen. Ich muss nicht über jeden Satz gleich nachdenken, welche Konsequenzen das haben kann. Auch eine spontan emotionale gemachte Äußerung steht unter dem Schutz der Meinungsfreiheit.
Nur so ist sichergestellt, dass nicht gleich jeder Dahergelaufene als selbsternannter staatlicher „Meinungskontrolleur“ auftreten kann und in jedem Wort gleich eine erhebliche und unverzeihbare Sünde sieht!
Und wenn man vielleicht auch nicht alles aussprechen sollte, das Denken lasse ich mir nicht verbieten. Grundsätzlich kann man bei uns in Deutschland alles tun und lassen, so lange man mit den Konsequenzen klar kommt! Ok! Es haben nicht alle mit Konsequenzen zu rechnen!
Auch sollte sich ein Betroffener (i.d.R. der Beleidigte) dann zuerst mal selbstkritisch an die eigene Nase fassen um sich bewusst zu werden, wie er auf sein Gegenüber wirkt, bevor er andere gleich an den Pranger stellt. Aber die Wahrheit verträgt nicht jeder!
Verbunden mit einem oft schon paranoid verankertem Misstrauen der Führung gegenüber den eigenen Mitarbeiter ist vermutlich die größte Problematik für die Betroffenen, dass Führungskräfte tendenziell nur sehr selten gegen Ihresgleichen aussagen!
Und wer dann genau hinschaut, wird bei solchen Vorgesetzten ein deutlich ausgeprägtes egoistisches, arrogantes und selbstsüchtiges Auftreten erkennen. Das sind typische Merkmale einer Person mit narzisstischer Verhaltensauffälligkeit bzw. Persönlichkeitsstörung!
Bösartig narzisstische „Bosser“ und „Mobber“ werden das wahrscheinlich ganz anders sehen, denn die nutzen ja gerne jede noch so geringfügige Kleinigkeit um ihren „Zielpersonen“ absichtlich zu schaden.
Der Versuch mit solchen Menschen anspruchsvolle Konfliktgespräche, mit gegenseitiger Anerkennung und Wertschätzung zur führen, scheitert meist daran, dass die betreffende Führungskraft gar kein Interesse daran hat fair und lösungsorientiert zu handeln.
Eine konstruktive Gesprächsführung ist solchen Führungskräften fremd! Ihr einziges Ziel ist es, sich selbst immer ins beste Licht zu rücken. Schuld sind immer nur die anderen.
Diese Führungskräfte haben den Blick für die Realität bereits verloren. Es ist aber keiner mehr da, der ihnen das mal mit aller Deutlichkeit sagt. Werden „verhaltensauffällige“ Vorgesetzte nicht gerügt, dann ist eine Eskalation oft schon vorprogrammiert!
Und alle Verantwortlichen stecken wieder, wie ein Vogelstrauß den Kopf in den Sand, weil nicht sein kann, was nicht sein darf!
Mein Appell, vor allem an die Verantwortlichen, das Wegsehen muss ein Ende haben. Oft wird es bei „untragbaren“ Führungskräften aber vermutlich nur wieder einmal „ausgesessen“, bis deren Pensionierung greift!
Und zum Entsetzen vieler, verlängern solche Kandidaten dann auch noch ihre Dienstzeit, weil sie von sich selbst so überzeugt sind und glauben, dass von ihnen das Wohl der gesamten Menschheit abhängt!